Pflegeeltern besuchen ein Familien-Erziehungszentrum

Spielendes Kind

Einen interessanten Ausflug in ein Familien-Erziehungszentrum machten die Pflegeeltern von ZePI am 15.04.2023; häufig werden solche oder ähnliche Einrichtungen auch „Eltern-Kind-Einrichtung“ genannt. Diese Einrichtungen haben zum Ziel, Eltern zu befähigen, sich um die Erziehung und alle Belange ihres Kindes zu kümmern und den Alltag zu bewältigen; sie bleiben dort mit ihrem Kind häufig mehrere Monate oder im Ausnahmefall sogar Jahre. Finanziert wird die Maßnahme i.d.R. von Jugendämtern.

Interessant war, dass die Pflegeeltern die Möglichkeit hatten, sich die Räumlichkeiten anzuschauen, in denen die Eltern mit ihren Kindern leben, und vor Ort mehr über den Alltag und die Regeln zu erfahren. Diese sind in den Einrichtungen unterschiedlich. So gibt häufig einen gemeinsamen Koch- und Putzplan, den die BewohnerInnen beschließen und einhalten müssen. In anderen Einrichtungen kocht jede Familie für sich selbst und strukturiert ihren Tag weitgehend für sich. Auch die Besuchsregeln sind unterschiedlich streng; während diese in der von uns besuchten Einrichtung sehr frei gehandhabt wurden, ist es in anderen Einrichtungen üblich, das Besuchswünsche angemeldet und genehmigt werden müssen.

Beeindruckt waren die Pflegeeltern von dem Engagement der MitarbeiterInnen der Einrichtung, die den Eltern je nach Bedarf Hilfestellung leisten, bis hin zur Organisation eines Umzugs aus der Einrichtung in eine eigene Wohnung. Auch die Tatsache, dass Eltern, die einer Maßnahme zustimmen, vor Einzug in die Einrichtung ihre eigene Wohnung oder auch ihre Arbeitsstelle aufgeben müssen, wurde in der Tragweite erst in dieser Veranstaltung bewusst.

Abschließend wurde im Plenum das Thema „Übergänge“ bearbeitet. Häufig kommen Kinder von einer „gescheiterten“ Maßnahme aus der Einrichtung in eine Bereitschaftspflegefamilie; ebenso häufig schließt sich an eine Bereitschaftspflegezeit eine Maßnahme in einer Eltern-Kind-Einrichtung an. Für die Kinder, die in der Regel zwischen 0 und 6 Jahren sind, ist dieser Übergang mit vielen Veränderungen, Verlust und Unsicherheit verbunden. Zu der Frage, wie man diese Veränderung für die Kinder am besten vorbereitet und begleitet, gab es zahlreiche Ideen und Ergebnisse. Vieles davon wird bereits umgesetzt, z. B. werden Fotobücher angelegt und Informationen weitergegeben. Auch ein Austausch zwischen den beteiligten Fachkräften der Einrichtung und den Pflegeeltern findet statt. Diesen will man in Zukunft ausbauen, da er die Brücke zwischen den „Welten“ darstellt und den Kindern die Veränderung sehr erleichtern kann.